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Mimikry: Verkleidungskunst in der Natur

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Schwebfliege Foto: Getty

In der Natur geht es vor allem um eines: Überleben. Und dafür lassen sich Tiere und Pflanzen einiges einfallen. Manche verkleiden sich regelrecht. Oder tun so, als wären sie jemand (oder etwas) anderes. Mit erstaunlichem Erfolg.Was wir Menschen in der Faschingszeit können, schafft die Natur das ganze Jahr über.

Mimikry: Harmlose Tiere, die sich als Räuber “verkleiden”

Um nicht gefressen zu werden, tun einige Tierarten so, als seien sie giftig. Oder gefährlich. Da gibt es  Schwebfliegen (Foto), die wie Wespen aussehen,  harmlose Schlangen, die sich wie Giftschlangen färben und Schmetterlinge, die ungenießbare Artgenossen nachahmen. Dieses Verhalten  nennt man Mimikry (“schützende Nachahmung”).

Mimese und Mimikry in der Natur

Die Natur ist ideenreich. Mimikry ist nämlich nicht die einzige Möglichkeit, das Überleben einer Art zu sichern. Da gibt es Pflanzen, die aussehen wie Steine, damit sie nicht angefressen werden (sie heißen dann auch ganz passend Lebender Stein). Tiere wiederum nehmen das Aussehen von Pflanzen an, um Fressfeinde zu überlisten. Das Wandelnde Blatt (ein Insekt) zum Beispiel sieht tatsächlich aus wie ein Blatt, sogar mit Adern. Andere Insekten, etwa die Stabschrecke (man kann sie in der Biosphäre in Potsdam sehen) oder die Raupen einiger Spannerarten, spielen Ast. Sogar mit Krümmungen!

Mancher Schmetterling ist auf einem Baumstamm kaum zu erkennen, weil sein Körper die gleiche Farbe hat (zu sehen auf dem Foto unten links, es zeigt einen Frostspanner). Im Amazonas gibt es einen Fisch, der nicht nur aussieht wie ein Blatt, sondern bei Gefahr auch auf den Seeboden sinkt und zwischen den echten Blättern, die dort liegen, gar nicht mehr auffällt. Dieses Nachahmen der Umgebung nennt man Mimese.

Pflanzen, die wie Insekten aussehen

Pflanzen haben noch mehr Strategien der Mimese und Mimikry entwickelt. Einige (etwa die riesige Rafflesia, aber auch Aronstab- und Haselwurz-Arten) täuschen Fliegen, die ihre Eier in toten Organismen ablegen, mit Aasgeruch, um die Insekten dann mit ihrem Pollen zu beladen. Andere Pflanzen sehen exakt so aus wie ein Insekt und legen paarungswillige Insektenmännchen herein, die dann, mit dem Pollen beladen, unverrichteter Dinge wieder wegfliegen. Das tun zum Beispiel Ragwurz-Orchideen (das Foto unten rechts zeigt eine Bienen-Ragwurz).

Die Passionsblume legt Eier…

Es gibt sogar Pflanzen, die Eier legen. Sozusagen. Die Passionsblume zum Beispiel ist ein beliebter Eierablageplatz für eine bestimmte Schmetterlingsart, die darauf achtet, nur Blätter zu nehmen, auf denen noch keine Eier liegen. Später fressen die Raupen die Blätter – und dagegen hat die Passionsblume eine raffinierte Strategie entwickelt: Sie bildet selbst eine Art „Eier“, die den Schmetterling fernhält. Wer genau guckt, stellt fest, dass diese “Eier” nur gelbe Punkte auf dem Blatt sind, aber für den Schmetterling sind die überzeugend genug – er hält sich fern.

Überleben durch Totstellen

Es gibt noch eine ganz andere Art, sich vor Feinden zu schützen. Es  gibt nämlich Tiere, die sich tot stellen. Ich habe kürzlich einen Film über eine Echse (ich glaube, es war ein Basilisk) gesehen, die sehr dramatisch umgefallen ist, als sich eine Schlange näherte. Ihr Schauspieltrick hatte Erfolg – die Schlange zog ab, und die „tote“ Echse hat sich ganz schnell wieder erholt…

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